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LILY
„AMMA!“, KREISCHT LIAM UND reißt seine pummeligen zweijährigen Arme in die Luft. Im Eiltempo sprintet mein Sohn um meine Beine herum und macht sich auf den Weg zur Haustür, wo meine Mutter wartet, um ihn aufzufangen.
Sie schlingt ihre Arme um ihn und zieht ihn an ihre Brust, bevor sie seine Wangen und seinen Hals mit Küsschen bedeckt. Liam kichert, kreischt und zappelt in den Armen seiner Oma, bis sie ihn wieder absetzt.
„Wir werden jede Menge Spaß haben, nicht wahr, Liam?“
„Nachtigen“, sagt Liam und zeigt auf die Tasche, die ich vorhin gepackt habe.
„Ja, du übernachtest bei mir“, sagt meine Mutter und fährt mit den Händen durch sein Haar. Der Schopf mit dunklem, dunkelbraunem Haar, mit dem er geboren wurde, ist komplett ausgefallen und helles, fast weißblondes Haar ist nachgewachsen. Es hat uns alle überrascht, außer meiner Mutter. Sie hat mit großer Freude alte Fotos von uns herausgeholt, um uns zu zeigen, dass das Gleiche passiert ist, als wir geboren wurden. Über die Jahre sind unsere Haare zu einem natürlichen Mausbraun geworden, das meine Schwester und ich uns regelmäßig färben.
„Tschüss!“, schreit Liam mich an und ballt eine Hand zu einer Faust, so wie kleine Kinder zum Abschied winken.
Ich lache und ziehe ihn zu meiner Schulter hoch. „Noch nicht, mein Äffchen. Deine Oma trinkt erst noch eine Tasse Kaffee mit mir.“ Liam kichert und wird in meinen Armen ganz weich. Es überrascht mich immer noch, dass ich ihn so leicht hochheben kann. Ich habe trainiert und bin stärker geworden und ich bin so dankbar für all die Dinge, die mein Körper leisten kann. Selbst vor einem Jahr wusste ich nicht, ob ich mich jemals wieder wie ich selbst fühlen würde.
Ich setze Liam wieder ab und wir gehen zu dritt in die Küche. Ich schenke meiner Mutter und mir jeweils eine Tasse Kaffee ein, bevor ich Liam einen Becher mit Apfelsaft gebe.
Meine Mutter lächelt ihn an und wendet ihren Blick dann mir zu. „War bei deinem Bluttest alles klar?“
Ich nicke. „Immer noch in Remission.“
Ihre Schultern lockern sich ein wenig. „Gut.“
Ich lenke meinen Blick auf Liam. „Er hatte gestern etwas Schnupfen, aber es sieht so aus, als ginge es ihm schon besser. Behalte ihn einfach im Auge, ja? Vielleicht braucht er ein extra Nickerchen oder so.“
Vom Alter gezeichnete Hände gleiten über meine Wange, als meine Mutter meinen Kopf zurückdreht, damit ich sie ansehe. „Wir kommen schon klar, Lily. Genieß dein Wochenende mit Rudy.“
Ich schnaufe. „Du hast recht. Es ist nur … Es ist schwer, von ihm getrennt zu sein.“
„Ich weiß, mein Schatz“, sagt meine Mutter. „Aber du wirst es überleben.“
Die Haustür öffnet sich und Rudy ruft aus dem Eingangsbereich. „Hallo! Lottie?“
„In der Küche“, ruft meine Mutter zurück. Sie streicht sich über ihren Kurzhaarschnitt und rückt ihr Oberteil zurecht. Ich verstecke mein Grinsen hinter meiner Tasse. Rudy hat diese Wirkung auf Frauen, ist mir aufgefallen. Es ist unmöglich, die Kraft seiner Männlichkeit nicht zu spüren.
„Lottie“, sagt Rudy und sein charmantes Lächeln kommt voll zur Geltung. Er nimmt meine Mutter in den Arm. „Du siehst umwerfend aus, wie immer.“
„Ach, hör doch auf.“ Sie schlägt ihm spielerisch auf den Arm. „Du wirst Lily verwöhnen, nicht wahr?“
„Immer“, antwortet er und sieht mir in die Augen.
„Wir fahren nur nach Edgeville, wenn also irgendetwas mit Liam sein sollte, ruf einfach an und wir sind sofort wieder da“, sage ich und versuche, die Sorge aus meiner Stimme fernzuhalten.
Meine Mutter verdreht nur die Augen und macht sich nicht einmal die Mühe, mir zu sagen, dass sie zurechtkommen wird.
„Was habt ihr am Wochenende vor?“, fragt meine Mutter und hebt mit strengem Blick auf meinen Sohn die Schnabeltasse auf, die Liam durch den Raum geworfen hat.
„Ich habe für morgen eine Whale-Watching-Tour gebucht“, sagt Rudy. „Sie dauert drei Stunden und es ist die richtige Jahreszeit, um Killerwale zu sehen.“
„Wie aufregend“, sagt meine Mutter, bevor sie sich vor Liam hinkniet. „Und jetzt höre auf, deine Tasse zu werfen, Liam, sonst darfst du sie nicht austrinken.“
Liam neigt sein Kinn zu einem verlegenen Nicken. Er nimmt seiner Großmutter die Tasse ab und hebt sie dann mit einem schelmischen Funkeln in den Augen über seinen Kopf. Offensichtlich ist er bereit, sie noch einmal durch den Raum zu schleudern. Aber meine Mutter zieht nur eine Augenbraue hoch, bevor er die Tasse an seine Lippen setzt und stattdessen daraus trinkt.
Ja, sie werden ohne mich zurechtkommen.
Nach einigem Hin und Her und doppelter Kontrolle der Taschen schnalle ich Liam in seinen Autositz und schaue zu, wie meine Mutter mit ihm wegfährt.
Rudy lässt die Hände über meine Hüfte gleiten und presst seine Brust an meinen Rücken. Sein Kinn lehnt er auf meine Schulter. „Alles in Ordnung?“
„Wir haben noch nie eine Nacht getrennt von ihm verbracht“, sage ich. „Ich bin … nervös.“
„Nur nervös?“
Ich drehe mich in seinen Armen und neige meinen Kopf zur Seite. „Vielleicht auch ein bisschen aufgeregt.“
Rudy lächelt und neigt seine Lippen zu meinen. „Gut. Folge mir.“ Er zieht mich ins Schlafzimmer, wo er in den Schrank greift und einen Kleidersack herauszieht. „Trina hat mir geholfen“, erklärt er und öffnet den Reißverschluss, um ein wunderschönes, hauchdünnes Kleid in sattem Königsblau zum Vorschein zu bringen.
Ich schnappe nach Luft, als ich den Stoff berühre. „Wofür ist das?“
„Wir haben heute Abend ein schickes Abendessen“, informiert er mich. „Aber zuerst …“ Er dreht mich zu sich um, schiebt seine Handfläche unter den Saum meines Oberteils und legt seine Hand auf mein Kreuz. „Zuerst nutze ich das leere Haus aus.“
Ich schlinge meine Hände um seine Schultern und ziehe eine Augenbraue hoch. „Das passt mir gut.“
Mehr braucht Rudy nicht, um mir das Oberteil über den Kopf zu ziehen. Mit seinen Händen wandert er an meinen Seiten hinauf, um meine Brüste zu umschließen. Selbst jetzt überkommt mich noch eine gewisse Anspannung.
Vor über einem Jahr hatte ich meine letzte Operation, um meinen Brustexpander gegen ein festes Implantat auszutauschen. Die Narben, die sich über meine Brust ziehen, sind jedoch ein deutlicher Beweis für meine Operationen. Ganz zu schweigen von der Narbe unter meinem Bauchnabel, die von meinem Kaiserschnitt stammt. Rudy streicht mit den Fingern über das weiche Material meines BHs und drückt mich mit dem Rücken gegen die Wand. Er widmet sich zuerst meiner natürlichen Brust, knetet sie mit den Händen und zieht das Körbchen meines BHs nach unten, bevor er sie in seinen Mund saugt.
Ich schnappe nach Luft und schiebe meine Finger in sein goldenes, seidiges Haar, als ich mich seiner Berührung entgegenstrecke. Mit seiner freien Hand umschließt er meine andere Brust, entblößt sie und schlingt seine breite, maskuline Handfläche darum. Ich habe meine Brustwarze und das meiste Gefühl in dieser Brust verloren, aber wenn ich seine Hände auf mir spüre, fühle ich mich trotzdem immer noch durch und durch weiblich. Es hilft, dass er mit seiner Zunge über meine verbliebene Brustwarze gleitet, mit den Zähnen über die geschwollene Spitze kratzt und jeden Zentimeter von mir mit seinen Händen und seinem Mund liebkost.
Das bin ich. Das ist mein Körper, mit Narben und allem.
Ich kralle mich an seinen Schultern fest, erschaudere und keuche, als er eine Hand zwischen meine Beine schiebt. Dann reißt er mir die Jeans vom Leib, öffnet meinen BH und wirft mich kurzerhand aufs Bett. Rudy zerrt mich grob an die Bettkante, kniet sich auf den Boden und hebt meine Beine über seine Schultern. Er schenkt mir ein unverschämt verruchtes Grinsen.
„Du bist immer noch angezogen“, sage ich keuchend. „Das ist nicht fair.“
„Still“, sagt er und spreizt meine Schenkel, während er sich die Lippen leckt. „Ich bin beschäftigt.“
Und als sein Mund all meine empfindlichsten Stellen berührt, wird mir bewusst, dass es mir egal ist, dass er immer noch bekleidet ist. Total egal.
Eine ganze Weile später, nachdem wir uns gegenseitig am ganzen Körper gestreichelt haben und sich unser Atem und unser Herzschlag wieder normalisiert hat, drückt Rudy meinen nackten Hintern. „Zeit für eine Dusche. Wir müssen zum Essen.“
Gespielt murrend erhebe ich mich aus dem Bett und mache mich auf den Weg ins Bad. Aber als ich höre, wie sich die Tür hinter mir öffnet und ich Rudys schönen, nackten Körper zu mir in die Duschkabine huschen sehe, ist Waschen das Letzte, woran ich denke. Ich brauche nur vor ihm auf die Knie zu fallen und Rudy gibt ein leises Stöhnen von sich, das mir verrät, dass er den praktischen Teil der Dusche gern noch ein paar Minuten aufschiebt.
Schließlich gelingt es uns beiden, uns zu waschen und anzuziehen. Ich fühle mich gesättigt und befriedigt, als ich dezentes Make-up auflege. Ich betrachte mich im Spiegel und weiß wieder einmal zu schätzen, dass Trina ein Genie in dem ist, was sie tut. Sie hat ein Auge für Mode und versteht es, einen Körper zu kleiden. Ich fahre mit meinen Händen über meine Brüste, wo der hauchdünne Stoff alles zur Geltung bringt.
Ich fühle mich weiblich, schön und ganz.
„Du siehst heiß aus“, sagt Rudy und schaut mir im Spiegel in die Augen.
„Stehenbleiben, Mister“, sage ich und starre ihn entschlossen an. „Und Finger weg, sonst schaffen wir es nie zum Abendessen.“
Mit einem Lachen reißt er kapitulierend die Hände hoch. Schließlich schaffen wir es zum Auto, verstauen unsere Reisetaschen sicher auf dem Rücksitz und ich entspanne mich, während er uns aus der Stadt hinaus und nach Edgeville fährt.
Als er in Richtung Jachtklub abbiegt, stoße ich ein überraschtes Geräusch aus. „Dort gehen wir zum Abendessen hin?“
„Ja“, sagt er und weigert sich, näher darauf einzugehen, egal wie viele Fragen ich ihm stelle.
Als wir endlich vor dem Haus halten und der Parkservice die Schlüssel entgegennimmt, werfe ich Rudy einen belustigten Blick zu. „Das ist nicht, was ich erwartet habe.“
Er zwinkert nur, dann hält er mir seinen Ellbogen hin. Schnaufend schiebe ich meine Hand in seine Armbeuge und tue mein Bestes, um das Zucken meiner Lippen zu verbergen. Er verwöhnt mich auf jede erdenkliche Weise und ich kann nicht anders, als mich ganz besonders zu fühlen.
Was folgt, ist ein wunderschönes, romantisches Abendessen auf dem Balkon des Jachtklubs. Teure Boote dümpeln in der Bucht vor uns, während über uns Lichterketten und Sterne funkeln. Wir sind allein in unserem Bereich des Restaurants und intime Kerzen und ein zartes Blumengesteck stehen zwischen uns auf dem Tisch.
Nach dem Hauptgang stößt Rudy einen Seufzer aus und sein Blick wird ganz ernst. „Lily, du weißt, dass ich dich liebe.“
Ich lächle. Ich kann nicht anders – bei diesen Worten zucken meine Mundwinkel. „Ich liebe dich auch, Babe.“
Plötzlich wirkt Rudy nervös. Er wischt sich die Hände an den Oberschenkeln ab, starrt auf das Wasser hinaus und wendet seinen Blick schließlich mir zu. „Die letzten zwei Jahre waren die besten meines Lebens. Du und Liam haben mir so viel Freude bereitet, dass ich manchmal das Gefühl habe, es nicht verdient zu haben.“
Mit klopfendem Herzen schlucke ich an einem Kloß in meinem Hals vorbei. „Was willst du sagen, Rudy?“
Er holt tief Luft, greift in seine Tasche und zieht ein kleines Samtkästchen heraus. Rudy rutscht von seinem Stuhl und kniet sich neben den Tisch, als meine Augen sich sofort mit Tränen füllen.
Das Kästchen erweist sich für einen Moment als schwierig, als Rudy versucht, es aufzuklappen. Schließlich gelingt es ihm und er dreht es um, sodass ein zarter Ring aus Weißgold zum Vorschein kommt, auf dem ein strahlend blauer Saphir mit funkelnden Diamanten sitzt. Ich atme scharf ein und hebe meine Hand zu meinem Anhänger, den ich jetzt jeden Tag trage.
„Ich habe ihn passend zu deiner Halskette anfertigen lassen“, sagt er mit belegter Stimme. Dann, nach einem weiteren Atemzug: „Heirate mich, Iliana.“
Ein entfernter, unverbesserlicher Teil meines Gehirns möchte, dass ich gegen diesen Befehl protestiere. Stattdessen blinzle ich und lasse die Tränen über mein Gesicht laufen. Dann nicke ich wie eine Idiotin, als ein Schluchzen meiner Brust entspringt. „Ja“, krächze ich. „Ich werde dich heiraten.“
Er steckt den Ring an den dritten Finger meiner linken Hand, zieht mich in seine Arme und küsst mich, als würde die Welt enden.
Und dann höre ich den Jubel. Hinter Rudys Schulter sehe ich meine Mutter mit Liam im Arm, meine Schwestern mit Tränen in den Augen und alle Freunde und Bekannte aus Heart’s Cove, die sich hinter ihn drängen. Ich sehe Jared und seine neue Freundin, die sich aufrichtig für uns freuen, sowie Rudys Großmutter und Großtante und Onkel.
„Rudy …“ Ich reiße die Augen weit auf, als er lacht und seinen Arm um meine Taille schlingt.
„Lass uns feiern“, flüstert er mir ins Ohr und sein Atem lässt ein heißes Kribbeln zwischen meinen Schenkeln entstehen.
„Du hast das geplant.“ Es klingt wie ein Vorwurf, weil es einer ist. Rudy greift einfach nach meiner Hand und küsst sie sanft. „Ja. Ich habe sogar eine Champagnerpyramide organisiert.“
Ich blinzle und folge seinem Blick zu den Fenstern, durch die ich zwei Angestellte sehe, die eine große Plattform mit einem Turm aus Champagnergläsern in eine zentrale Position im Hauptraum des Restaurants rollen.
„Jared hat versprochen, sich zu benehmen“, fügt er hinzu und ich kann einfach nicht anders. Ich lache, drehe mich um und schlinge meine Arme um seinen Hals, um ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss heranzuziehen.
Jubel ertönt hinter uns, als Rudy mich so weit nach hinten beugt, dass ich mich an ihm festhalten muss, um nicht zu fallen. Wir richten uns auf und mit geröteten Wangen und Freude im Herzen wende ich mich der versammelten Menge zu. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht.
Dann feiern wir.
Schließlich, als Liam mürrisch ist und alle erschöpft sind, lasse ich mich von Rudy ins Hotel bringen und wir lieben uns, bis wir befriedigt und gesättigt in den Armen des anderen einschlafen.
„Ich liebe dich“, murmle ich an seiner Brust und atme den Duft seiner Haut, während er mich fest an sich zieht – ich bin genau da, wo ich hingehöre.