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Eroberung

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AMELIA SPRINTETE über den riesigen grünen Rasen und ein Kichern drang über ihre Lippen. Sie blieb vor dem Baumhaus auf dem Goodhew-Anwesen stehen und schloss ihre Arme um Leo. Er hielt das Handy hoch und schoss ein Foto von ihrem schelmischen Grinsen.

„Schnell“, drängte Amelia ihn atemlos. „Lade es hoch.“

„Erledigt. Okay, das nächste ist das hintere Tor. Hier entlang.“

Ihre Füße stapften über die ausgetretenen Pfade durch den Wald, bis sie ein kleines gusseisernes Tor erreichten, das in die hohen Begrenzungsmauern des Anwesens eingelassen war. Sie schossen ein weiteres Selfie und während Leo es online stellte, überflog Amelia die Liste.

„Das ist alles, was draußen ist“, sagte sie keuchend und hielt dann inne. „Moment. Schau mal.“

Leo blinzelte auf die Stelle, auf die sie zeigte, und runzelte die Stirn. „Was steht da?“

Auf der zweiten Seite der Schnitzeljagdliste stand etwas Kleingedrucktes. Es war in einer blassen Farbe gedruckt, sodass es auf dem weißen Papier leicht zu übersehen war.

„‚Bonuspunkte: Werdet fischig‘“, las Amelia vor.

„Was soll das bedeuten?“

Amelia hob den Kopf und schaute auf den fernen Horizont. „Der Springbrunnen!“

Sie lachte und rannte bereits wieder durch die Bäume. Sie stürmten um das Haus herum und kamen in der kreisförmigen Auffahrt zum Stehen. Leo schoss ein Foto von ihr, wie sie fast genau an der Stelle, an der er ein Jahr zuvor Nadias Ring gerettet hatte, auf dem Rand des Springbrunnens saß. Sie grinste, dann sprang sie auf, um weiterzujagen.

Sie rasten durch das Haus und fanden bestimmte Skulpturen, Glasmalereien und alte Bücher. Sie fotografierten sie alle, atemlos und mit roten Gesichtern, bis die Zeit abgelaufen war. Als das Signal ertönte, schlang Amelia ihre Arme um Leo und drückte ihn fest.

„Viel besser als letztes Jahr“, murmelte er in ihr Haar.

„Ich weiß nicht“, sagte sie zögerlich. „Letztes Jahr hat auch ziemlich Spaß gemacht. Vor allem der Teil, als du mich hochgehoben und gegen die Wand gedrückt hast.“

Leo knurrte und ein Blitz zuckte durch Amelias Wirbelsäule. Sie zog sich zurück und fühlte sich verspielt, kokett und abenteuerlustig. „Vielleicht sollten wir unseren Lieblingsschuhschrank besuchen, bevor wir uns zu den anderen gesellen.“

„Bitte nicht“, ertönte Vanessas trockene Stimme hinter ihnen. Sie verdrehte die Augen und stolzierte an ihnen vorbei. Ihr Freund Mark trottete mit einem breiten, dämlichen Grinsen im Gesicht hinter ihr her. Er winkte den beiden zu und sein Grinsen wurde noch breiter.

„Ich schätze, jetzt wurden wir wohl erwischt“, flüsterte Leo in Amelias Ohr. „Aber wir können den Schrank später besuchen.“

Amelia errötete, dann nahm sie Leos Hand und ging mit ihm auf die hintere Veranda. Kellner brachten kühle Getränke, während die Teilnehmer der Schnitzeljagd in Zweier- und Vierergruppen eintrafen. Amelia setzte sich in einen Korbschaukelstuhl und fühlte sich rundum zufrieden.

„Wie ist es euch ergangen?“, fragte Fred, der sich neben sie setzte.

Sie zeigte ihre Liste vor, auf der alle Punkte bis auf zwei durchgestrichen waren. „Ziemlich gut. Besser als letztes Jahr.“

„Letztes Jahr wart ihr mit anderen Dingen beschäftigt“, sagte Fred und lächelte. Seine Augen wirkten noch immer etwas scharf und Amelia fragte sich, ob ihm der Verrat seiner Mitarbeiter noch zu schaffen machte. „Hoffentlich wird die Veranstaltung dieses ja weniger ereignisreich.“

„Das wünsche ich mir auch“, sagte Amelia mit einem Nicken. Sie stellte ihr Glas auf das Tablett eines vorbeigehenden Kellners und lehnte sich in die weichen Kissen zurück. „Vielen Dank, dass du uns wieder eingeladen hast. Trotz allem, was letztes Jahr passiert ist, habe ich die Zeit, die wir hier verbracht haben, sehr genossen.“

„Ich glaube, das hatte mehr mit St. James zu tun als mit den Aktivitäten, die mein Team geplant hat“, erwiderte Fred mit einem Grinsen.

Amelia lachte und gab zu, dass er recht hatte.

Fred schaute auf seine rechte Hand hinunter, wo ein goldener Ring hinter seinem Fingerknöchel saß. Er und Nadia hatten Ende November an einer wunderschönen, aufwendigen Zeremonie geheiratet.

„Also“, sagte Fred und sein Tonfall veränderte sich nur ganz leicht. Er drehte sich und schaute Amelia mit stählernem Blick an. „Dein Geschäft ist im letzten Jahr gewachsen.“

Woher wusste er das und worauf wollte er damit hinaus? Sie nickte. „Ja.“


„ICH HABE deine Fortschritte beobachtet und viel Gutes von deinen Kunden gehört.“

„Okay …“ Amelia runzelte die Stirn. „Danke?“

„Seit Cora – Meredith – weg ist, musste ich neue Administratoren einstellen, und es ist schmerzlich offensichtlich geworden, dass unsere Systeme veraltet sind. Mir war nicht klar, dass Cor – Meredith einen Großteil der Gehaltsabrechnungen manuell durchführte. Ich habe mir gedacht, dass du mit deinen Fähigkeiten vielleicht bereit wärst, uns zu beraten, wie wir einige unserer Daten am besten organisieren können.“

Er hatte das Zauberwort gesagt. Daten! Amelia wurde hellhörig. „Wirklich?“

„Wir brauchen eine komplette Überarbeitung unserer Prozesse, von der Aufnahme neuer Kunden bis zur endgültigen Abrechnung der Finanzen. Und ich brauche jemanden, der sich mit Zahlen zurechtfindet. Ich würde gern wissen, ob Jubiläen lukrativer sind als Firmenveranstaltungen. Oder ob Junggesellenabschiede das Versicherungsrisiko wert sind. Oder ob wir uns auf ein älteres Publikum konzentrieren oder uns in Geschäftsveranstaltungen stürzen sollten. Wäre das etwas, woran du interessiert wärst?“

Amelia musste ihre unmittelbare Antwort, die in etwa nach: Oh mein Gott, ja, ja, ja, ja! klingen würde, etwas ruhiger halten. Sie nickte ihm leicht zu. „Ich denke, dabei könnte ich dir behilflich sein. Du hast erwähnt, dass ich als Beraterin tätig wäre?“

Freds Augen funkelten. „Lass uns die Einzelheiten nach diesem Event hier besprechen. Ich freue mich, dass du interessiert bist.“ Er stand von seinem Stuhl auf und Amelia vollführte einen innerlichen Freudentanz. Fred Goodhew würde sie als Beraterin anstellen! Wie fabelhaft! Wenn sie gute Arbeit leistete, würde sie ein Empfehlungsschreiben von ihm bekommen und möglicherweise sein Netzwerk anzapfen können.

„Was bedeutet dieser Blick?“, fragte Leo und setzte sich neben sie. Er legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich.

„Fred will mich als Beraterin anheuern. Er möchte, dass ich ihm helfe, neue Systeme für die Firma einzurichten.“ Ihre Augen strahlten. „Das ist riesig!“

Leo lächelte, strahlend und stolz. Er legte seinen Arm um sie, um sie näher an sich zu ziehen, und streichelte ihr mit der freien Hand über die Wange. „Meine schöne, kluge, unglaubliche Frau“, murmelte er und dann küsste er sie.

Wenn sie Leo küsste, verliebte sie sich jedes Mal von Neuem in ihn. Sie klammerte sich an sein Hemd und erwiderte seinen Kurs, ohne sich darum zu kümmern, wo sie waren und wer sie sehen könnte. Er brachte ihren Körper zum Glühen, indem er die Glut ihres Verlangens von einem Herzschlag zum nächsten zu einem vollen Feuer entfachte.

Aus der Ferne hörte sie Pfiffe. Als sie nach Luft schnappte, wurden die Neckereien noch lauter.

„Junge Liebe“, sagte Trudy und verschränkte die Hände vor der Brust. „Warum küsst du mich nicht mehr so, Rob?“

Rob stellte sein Getränk ab, packte seine Frau bei der Taille und beugte sie wie bei einem Tanzwettbewerb nach hinten. Dann küsste er sie. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Als sie sich aufrichteten, war Trudys Gesicht gerötet. Sie lachte, während Rob äußerst selbstgefällig aussah.

Leo lachte. „Glaubst du, so werden wir in ein oder zwei Jahrzehnten auch sein?“

Amelia lächelte ihn an. „Ich hoffe es doch.“

Es dauerte nicht lange, bis Percival erschien. Er hatte dieses Jahr ein paar zusätzliche graue Haare, aber er war immer noch derselbe unerschütterliche, liebenswürdige Mensch. Er nickte Fred zu und alle versammelten sich, um zu erfahren, ob sie den Preis gewonnen hatten.

Amelia blieb an Leos Seite und vibrierte neben ihm. Sie schmiegte sich an ihn und genoss die Art, wie er seinen Arm um ihre Schultern legte. Er tat es automatisch, ohne zu zögern. Es gab ihr das Gefühl, dass sie in seinen Armen genau an der Stelle war, wo sie hingehörte. In seiner Nähe fühlte sich ihr Gehirn immer noch leicht benebelt an, als ob seine Berührung in ihrem Kopf ein paar Drähte kurzschloss. Oder vielleicht war es das Nachwirken ihres früheren Kusses.

Wie dem auch sei, als Fred ihren und Leos Namen als Gewinner der Schnitzeljagd verkündete, brauchte sie ein paar Sekunden, um es zu begreifen. Erst als Leo lachte, sie fest umarmte und ihre Füße vom Boden hochhob, stieß sie schließlich einen lauten Schrei aus und fing an zu lachen.

Sie hatten gewonnen! Sie hatten gewonnen!

Als der vergoldete Umschlag auftauchte, war Amelias Magen in Aufruhr. Sie hüpfte von einem Fuß auf den anderen und platzte fast vor Aufregung.
„Wien, hier kommen wir!“, rief Amelia laut und wedelte mit dem Umschlag herum.

„Verdammt, ja!“ Leo lachte und beugte sich vor, um sie auf die Schläfe zu küssen. „Mach ihn auf, Baby.“

Mit zitternden Fingern durchbrach sie das Siegel. Das Papier im Inneren war dick und luxuriös und fühlte sich leicht rau an. Ihr Herz klopfte laut. Bevor sie es aufklappte, schaute sie zu Leo auf, der sie anlächelte.

„Ich liebe dich“, sagte er.

„Und ich dich auch“, flüsterte sie als Antwort, dann faltete sie das Blatt Papier auf, um ihren Preis in Empfang zu nehmen.

Sie runzelte die Stirn.

Leo las über ihre Schulter hinweg und fing an, zu lachen. Er nahm ihr den Zettel aus den verkrampften Fingern und drehte ihn herum, um ihn den anderen Teilnehmern der Schnitzeljagd zu zeigen. „Wer hat Lust auf eine Pizzaparty?“
* * *

Marlon St. James will nur eine Sache: In Ruhe gelassen werden.

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