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NIKKI
DER DUFT war das Erste, was mir entgegenschlug. Reichhaltige, dekadente Schokolade lag in der Luft, als ich durch die getönte Glastür trat. Ich ließ die Schultern sinken und atmete tief ein.
„Wow“, hauchte ich.
Rome schob seine Hand über mein Kreuz, während er die andere Handfläche um die Babytrage legte, die er sich vor die Brust geschnallt hatte. Er grinste mich an. „Gut, nicht wahr?“
„Mr. Blakely! Ms. Jordan!“, rief ein Mann mit leichtem Akzent. Er kam um eine Vitrine geeilt, um uns zu begrüßen. „Willkommen. Wir haben Sie schon erwartet.“
„Danke, dass Sie für uns geöffnet haben, Jules.“
Jules strahlte uns an. „Als wir hörten, dass Sie herkommen, war es mir eine große Freude, dass Sie auch uns besuchen wollten. Und das muss die kleine Cleo sein.“ Er lächelte das kleine schlafende Bündel an, das an Romes Brust geschnallt war, und zwinkerte mir zu. „Meine Tochter hat gerade ihr zweites Kind bekommen. Großvater zu sein, ist das beste Geschenk meines Lebens.“
„Ich bin mir sicher, dass Ihre Enkelkinder all die süßen Leckereien zu schätzen wissen, die Sie ihnen geben können“, sagte ich und schüttelte lächelnd seine ausgestreckte Hand. „Ich weiß ganz sicher, dass Ihre Pralinen mich seit der Geburt von Cleo über Monate bei Kräften gehalten haben.“
Jules lachte. „Eine der großen Freuden, sowohl Chocolatier als auch Großvater zu sein. Und jetzt kommen Sie! Folgen Sie mir.“
Wir taten genau das und traten durch einen Vorhang in ein gemütliches Esszimmer. Ein kleiner, runder Tisch war gedeckt worden. Jules zog meinen Stuhl heraus, während Rome sich mir gegenübersetzte. Als mein Verlobter Cleo behutsam aus der Babytrage zog, rollte ein anderer Mitarbeiter einen Stubenwagen herbei, den wir benutzen konnten.
Das war eine Sache, an die ich mich noch nicht ganz gewöhnt hatte, seit Rome und ich offiziell zusammen waren. Das Leben war so viel einfacher. Natürlich lag es an seinem Geld, aber auch an seinem Einfluss. Es war die Art und Weise, wie Leute uns behandelten, und wie sie dafür sorgten, dass wir stets alles bekamen, was wir brauchten, noch bevor wir überhaupt selbst wussten, dass wir etwas brauchen würden.
Ich beugte mich zu Cleo und berührte ihre weiche Wange, dann lächelte ich Rome an. „Vielen Dank für das hier.“
„Ich fange gerade erst an“, sagte er mit einem Glitzern in den Augen.
Ich lehnte mich zurück, als Jules erschien und zwei Teller mit Goldrand vor uns stellte. Dann kam der andere Angestellte mit einer Platte mit winzigen, filigranen Pralinen zurück.
„Von links nach rechts haben wir unseren klassischen Ganache-Trüffel. Dann folgt eine zarte Haselnusspraline mit Arabica-Kaffeenote. Daneben ist, wie ich glaube, Mrs. Blakelys Lieblingssorte …“
„Karamell“, sagte ich und es klang fast wie ein Stöhnen.
„Karamell“, bestätigte Jules mit einem Lächeln. „Unsere Karamellspezialität mit einer Nugatschicht, umhüllt von unserer feinsten Zartbitterschokolade.“ Er merkte wohl, dass mir das Wasser im Mund zusammenlief, denn er deutete auf die Pralinen vor uns. „Bitte sehr.“
Ich griff sofort nach der Karamellpraline, biss hinein und stieß ein unelegantes Grunzen aus.
Rome lächelte mich an und steckte sich den klassischen mit Kakao bestäubten Ganache-Trüffel in den Mund. Er streckte seine Hand über den kleinen Tisch aus und legte sie auf meine. Wir genossen unsere Pralinen ein paar Augenblicke lang schweigend.
„Weißt du“, sagte Rome, nachdem er geschluckt hatte, „als du diese Trüffel in meinem Konferenzraum gegessen hast … direkt nachdem du mich in die Enge getrieben hast, um jeden Cent aus dem Vertrag herauszuquetschen …“
„Hey! Ich hatte keine Ahnung, was los war!“
Er stieß ein Lachen aus und drückte meine Hand. „Genau. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich dir das glaube, Nikki. Aber du sollst wissen, dass das der Moment war, in dem ich wusste, dass ich dich nicht gehen lassen konnte. Der rote Lippenstift, die blitzenden Augen und die pure Frechheit, mit der du in diese Schokolade gebissen hast. Von da an war alles vorbei.“
Ein Kribbeln durchzuckte mich. „Um fair zu sein“, argumentierte ich, „warst du derjenige, der die Schale mit den Pralinen in den Raum gebracht hat. Du konntest doch nicht erwarten, dass ich sie mir nicht schmecken lassen würde.“
Er rieb mit dem Daumen über meine Fingerknöchel und sein Blick wurde weicher. „Vielleicht wollte ich, dass du es tust.“
Jules brachte weitere Tabletts mit Schokolade und köstlichem Kaffee, um die Süße auszugleichen. Wir probierten eine Schokolade mit wildem Honig. Er erzählte uns von der Herkunft der Kakaobohnen, vom Prozess der Schokoladenherstellung und davon, wie viele Jahre er gebraucht hatte, um sein Nugatrezept zu perfektionieren.
Cleo wachte auf und quengelte und ich machte eine Pause vom Schokoladenessen, um sie zu stillen. Dann aßen wir noch mehr Schokolade und verließen den Laden mit Tüten voller Trüffelspezialitäten, zwei perfekt glänzenden Schokoladencremetorten und einem Obsttörtchen, das ich wohl ein paar Sekunden zu lange sehnsüchtig angestarrt hatte, denn Jules schob es trotz meiner Proteste in unsere bis zum Rand gefüllte Tüte.
Wir traten auf die gepflasterte Straße von Antwerpen hinaus, aber ich war überrascht, dass unser Fahrer verschwunden war. Rome schien nicht beunruhigt zu sein, also warf ich ihm einen Seitenblick zu.
„Was ist hier los?“, fragte ich.
„Lass uns hier lang gehen“, sagte er.
Gewillt mitzuspielen, strich ich mit der Hand über Cleos flaumiges Köpfchen, die sich in der Tragetasche an Romes Brust schmiegte – ihr Lieblingsplatz – und ging dann neben ihm her. Wir spazierten ein paar Minuten lang, bewunderten die Architektur und die von Bäumen gesäumten Straßen, die Kupferstatuen und die breiten Steinboulevards, bevor wir schließlich in eine Seitenstraße bogen.
Vor einer Tür blieben wir stehen. Rome drückte auf den Summer und der Riegel klickte. Er hielt die Tür für mich offen und glitt mit der Hand über meine Wirbelsäule, als er mich hineinführte.
„Wohin bringst du mich?“
„Das wirst du schon sehen“, sagte er geheimnisvoll.
Ich schaute über meine Schulter und runzelte die Stirn, aber Rome bedeutete mir nur, die schmale Treppe hinaufzugehen, die sich im gefliesten Eingangsbereich erhob. Er führte mich nach links, wo Licht aus einer der Türen drang.
Mein Herz klopfte, als wir uns näherten. Ich war bis oben hin vollgestopft mit Schokolade und Glück. Wie konnte diese Reise noch besser werden? Vor zwei Tagen hatte Rome mir einfach nur gesagt, dass er mit mir an einen besonderen Ort fahren wollte, und am nächsten Tag ging es los. Als wir in Belgien gelandet waren, hatte ich gedacht, wir wären nur für einen Wochenendausflug hier, um seinen Lieblingsschokoladenhersteller zu besuchen.
Aber jetzt wusste ich, dass es mit dieser Reise mehr auf sich hatte, als ich erwartet hatte.
Wir bogen um die Ecke und traten durch die Tür – und ich schnappte nach Luft.
Kleiderständer säumten die gegenüberliegende Wand. Sie waren gefüllt mit einer Fülle von weißer Spitze, Seide und Tüll. Brautkleider. Direkt vor mir befand sich ein dreigeteilter Faltspiegel vor einem kleinen runden Podest, das in einem Halbkreis von plüschigen Samtsofas umgeben war.
Und auf den Sofas saßen meine besten Freundinnen. Penny war die erste, die aufsprang, gefolgt von Bonnie, Dani und Layla. In einem Anflug von Begeisterung umarmten sie mich alle, während sie unsere Ankunft bejubelten.
„Endlich!“, rief Layla. „Wir sind alle Kleider durchgegangen und haben eine Wette abgeschlossen, welches du dir aussuchen wirst.“
„Kleider?“, fragte ich und löste mich aus meiner Umarmung mit Bonnie.
Penny lachte und hakte ihren Arm bei Rome ein. „Ja, Kleider! Mr. Romantiker hier wollte die Dinge ein wenig beschleunigen.“
Ich schaute meinen zukünftigen Ehemann an und zog eine Augenbraue hoch.
Er sah nicht im Geringsten reumütig aus. „Du brauchst ein Kleid, Nikki.“
„Hast du mich gerade wirklich zum Brautkleid-Shoppen überlistet?“
„Ich habe dich und deine Freundinnen um die halbe Welt geflogen, um in diesen Salon zu kommen, damit Lina das perfekte Kleid für dich finden kann.“
„Das perfekte …“ Ich atmete scharf ein und drehte mich um, als ich eine kleine Frau aus dem Nebenraum kommen sah. Ihr blondes, glattes Haar war zu einem stumpfen Bob geschnitten, der ihr bis zum Kinn reichte. Sie war ganz in Schwarz gekleidet. Ihr Outfit hatte schlichte Linien, war jedoch offensichtlich meisterhaft gearbeitet. Ihr Blick wirkte scharf und abschätzend, als sie mich musterte und sich dann an Rome wandte. „Vielen Dank, Mr. Blakely. Ich übernehme ab hier.“
„Aber …“ Ich schüttelte den Kopf und drehte mich zu Rome um. „Wir haben uns noch nicht einmal für einen Veranstaltungsort entschieden! Wie soll ich ein Kleid aussuchen, wenn ich nicht weiß, welche Art von Hochzeit wir haben werden?“
Sein Lächeln war sanft, als er mein Kinn mit einem Finger anhob. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und der Kampfgeist entwich aus mir. Dann löste er sich und sagte: „Such dir zuerst das Kleid aus und dann werden wir die passende Hochzeit feiern. Such dir fünf Kleider aus und heirate mich fünfmal. Es ist mir egal, solange ich dich meine Frau nennen darf.“
Wie könnte ich da widersprechen? Ich schüttelte den Kopf und lächelte, als mein zukünftiger Mann sich zu mir beugte und mir einen Kuss auf die Lippen drückte. Dann verabschiedete er sich von mir und überließ mich den fähigen Händen von Lina und meinen vier besten Freundinnen.
Lina klatschte in die Hände. „Gut. Wir haben jede Menge zu tun. Lassen Sie uns anfangen.“
Die nächsten drei Stunden waren wie ein Wirbelwind. Ich probierte jedes Kleid an, das Lina bereitstellte. Ich trank Champagner, der mir direkt in den Kopf stieg. Ich sah, wie Penny und Bonnie Tränen vergossen, als ich in einem übertriebenen Prinzessinnenkleid herauskam, das viel zu üppig für die Art von Hochzeit war, die ich mir wünschte.
… oder etwa nicht?
„Ich finde, du solltest Romes Vorschlag mit den fünf Hochzeiten in Betracht ziehen“, sagte Layla und hob ihr Champagnerglas. „Ich kann mich für keinen Sieger entscheiden.“
„Oder wie wäre es mit einem Kleid für die Zeremonie, einem Kleid für den Empfang und dann noch etwas Kürzeres für den Tanzteil des Abends“, schlug Dani vor.
Lina nickte. „Sehr weise.“
„Weise?“, protestierte ich. Ich lachte, aber mein Blick wanderte bereits über die Kleider, die ich anprobiert hatte.
„Ich glaube, sie hat sich schon entschieden, welche sie haben will“, sagte Penny. „Aber sie traut sich nicht, es laut zu sagen.“
Ich biss mir auf die Lippe. Bonnie lachte und richtete ihr Glas auf mich. „Das hat sie definitiv.“
„Lassen Sie mich das Trägerlose noch einmal probieren“, sagte ich zu Lina.
Die Lippen der kleinen Frau verzogen sich zu einem winzigen zufriedenen Lächeln. „Ausgezeichnete Wahl.“
Als ich das Kleid anhatte, trat ich auf das runde Podest und betrachtete mich in dem dreiteiligen Spiegel. Das Kleid war schlicht und elegant mit einem abnehmbaren Organza-Schal, der für einen Hauch Raffinesse sorgte. Zarte Knöpfchen säumten den Rücken des Kleides und die winzigste Schleppe schwang hinter mir auf dem Boden.
Ich drehte mich zu meinen Freundinnen um und sagte: „Dieses hier für die Zeremonie.“
Penny weinte. Sie nickte energisch. „Ja!“
Für den Empfang wählte ich ein figurbetontes, tief ausgeschnittenes Kleid mit elfenbeinfarbener Spitze. Es wirkte ein wenig Retro mit dramatischen Trompetenärmeln und geradem Schnitt. Ich liebte es.
Und dann beschloss ich, dass ich ohne ein kurzes Kleid mit Fransen, hochgeschlossenem Kragen und einem Volantsaum, der zum Tanzen gemacht war, nicht leben konnte.
Es war lächerlich übertrieben. Es war einfach zu viel. Aber später, als ich aufgeregt und beschwipst vom Champagner zurückkam und Rome eröffnete, dass er mir tatsächlich drei Hochzeitskleider kaufen würde, verzog er die Lippen zu einem zufriedenen Lächeln.
„Gut“, sagte er und seine ganze Liebe, Aufmerksamkeit und Fürsorge steckten in diesem einen Wort. Dann schob er seine Finger in meine und führte mich ins Schlafzimmer unserer luxuriösen Hotelsuite. Er legte mich auf die flauschige Bettdecke und erinnerte mich an einige der Gründe, warum ich ihn so sehr liebte, wie ich es tat. Dann tat ich das Gleiche für ihn.
Es war eine fantastische Reise.
Vier Monate später durfte ich alle drei Kleider tragen, als wir den Bund fürs Leben schlossen. Lina überraschte uns mit passenden Outfits für Cleo, die die gesamte Zeremonie und den größten Teil des Empfangs verschlief.
Mein Lieblingskleid war schlussendlich das kurze, luftige Modell, das Rome mir am Ende des Abends ausziehen half – was er übrigens erst tat, nachdem er mich über die Bettkante gebeugt und mir gezeigt hatte, wie sehr er es liebte, wenn ich ihn „Ehemann“ nannte.
Es war der beste Tag – und die beste Nacht – meines Lebens. Aber das Schönste an allem war, dass ich wusste, dass es nur noch besser werden würde.