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Gebrochener Prinz

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IVY

DER RAUHMELDER plärrt, was mich wachrüttelt. Ich springe von der Couch auf und sprinte in die Küche. Ich öffne den Ofen und ziehe die verkohlten Reste eines Bananenbrotes heraus.

Ich öffne das Fenster und wedle mit einem Geschirrtuch neben dem Rauchmelder herum, während ich fluchend nach Luft schnappe.

Luca erscheint in der Küchentür und reibt sich mit den Fäusten die Augen. „Alles in Ordnung?“

„Ich habe das Bananenbrot ruiniert.“

Der Rauchalarm hört endlich auf und ich lasse das Geschirrtuch auf die Arbeitsplatte fallen. Mit einem Blick auf das verbrannte Brot lasse ich die Schultern hängen.

Luca kommt auf mich zu und schlingt seine Arme um meine Taille. „Mach dir nichts draus.“

„Ich hatte mich so auf ein Stückchen gefreut“, sage ich. „Ich habe schon den ganzen Tag daran gedacht. Und jetzt habe ich keine Bananen mehr.“

Ich weiß, dass ich jammere. Ich schiebe meine Unterlippe zu einem übertriebenen Schmollmund vor und möchte fast mit dem Fuß aufstampfen.

Es geht hier nicht um Bananenbrot. Es geht einfach um alles andere. Der Stress in der Bäckerei, der Ansturm von Arbeit, die Fluktuation von Mitarbeitern. Unsere Töchter streiten in letzter Zeit oft und ich fühle mich, als würde alles aus den Fugen geraten. Giselle heiratet bald, deshalb kann sie im Moment nicht für mich arbeiten. Ich habe tausend Sachen zu tun und keine Zeit, irgendetwas zu erledigen.

Luca streicht mit den Händen über meine Schultern.

„Wir können ein neues holen. Es gibt doch genügend Bananenbrot in der Bäckerei.“ Luca dreht mich zu sich herum und lehnt seine Stirn an meine. „Ist schon gut, Ivy. Wir brauchen kein Bananenbrot.“

Eine Träne kullert aus meinem Auge und Luke fängt an, leise zu lachen. Er streicht sie mit seinem Daumen von meiner Wange, bevor er seine Lippen auf meine presst.

„Ich glaube, du brauchst Urlaub“, sagt er.

Ich schüttle den Kopf. „Ich kann die Bäckerei nicht zurücklassen. Es ist so viel zu tun, wir schaffen es kaum. Und da der Geburtstag des Königs ansteht, muss ich dafür sorgen, dass die königliche Bestellung perfekt ist. Und wenn ich sage perfekt, dann meine ich perfekt. Was bedeutet, dass ich es selbst machen muss, also muss ich vor dem eigentlichen Geburtstag noch ein paar Übungsläufe machen. Danach stehen noch einige Hochzeiten an, also muss ich …“

Luca bringt mich mit einem Kuss zum Schweigen. Zuerst will ich nicht nachgeben. Ich will den Stress in mir nähren, aber Lucas Lippen sind zu verlockend. Seufzend lasse ich mich in seine Umarmung sinken. Als wir uns voneinander lösen, werfe ich einen Blick auf das verkohlte Gebäck auf dem Küchentresen und schüttle den Kopf.

„Vielleicht brauche ich wirklich eine Pause.“

„Wir können die Kinder bei Dante und Margot absetzen. Der Geburtstag des Königs ist erst in zwei Wochen. Warum machen wir nicht einfach einen Kurztrip?“

Ich kaue auf meiner Unterlippe und Luca zieht eine Augenbraue hoch. „Ich kann nicht …“

„Schhh“, sagt er leise. „Sag einfach ja. Zwei Tage sind alles, was ich will.“

Lucas Augen funkeln und ich weiß, dass ich ihm nicht widerstehen kann.

„Gut. Aber es darf kein Wochenende sein.“

„Abgemacht.“

Mein Mann zwinkert mir zu und lässt mich in der Küche allein, um mein misslungenes Brot wegzuwerfen.


LUCA BRAUCHT WENIGER als einen Tag, um unsere Reise zu organisieren. Als ich am nächsten Tag von der Bäckerei nach Hause komme, wartet Luca im Wohnzimmer auf mich. Er hat zwei kleine Taschen für uns und zwei Taschen für unsere Mädchen gepackt.

Ich werfe einen Blick auf die Taschen und auf unsere achtjährigen Töchter, die geduldig neben ihm lesen.

„Was ist das alles?“

„Margot erwartet uns in einer Stunde“, erklärt Luca. „Und der Jet steht bereit.“

„Jetzt sofort?“

„Du hast gesagt, es darf kein Wochenende sein, und wir müssen vor dem Geburtstag des Königs weg.“ Luca grinst. „Dann bleiben also nur noch heute und morgen und am Freitag sind wir schon wieder zurück. Dann hast du die ganze nächste Woche Zeit, alles für den königlichen Geburtstag vorzubereiten.“

Coco, die zehn Minuten ältere der Zwillinge, schaut zu mir auf. „Geh und mach dich fertig, Mom. Wir wollen Hope besuchen. Tante Margot hat gesagt, wir können heute Abend mit den Hunden spazieren, wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit ankommen.“

Luca grinst noch breiter. Er weiß, dass er gewonnen hat.

Es dauert nicht lange, bis ich geduscht und mir bequeme Reisekleidung angezogen habe. Ich versuche, Luca zu fragen, was ich anziehen soll, aber er gibt mir nur kryptische Antworten und sagt, ich solle mir keine Sorgen darum machen. Er lässt mich nicht einmal in die Nähe der Koffer, um zu sehen, was er eingepackt hat, also kann ich mich nur für den Flug bereitmachen.

Die Zwillinge scheint es nicht zu interessieren, dass wir abreisen, was sowohl beruhigend als auch ein wenig beleidigend ist. Als wir bei Margot zu Hause ankommen, geben sie uns einen Kuss auf die Wange und laufen zu ihrer Tante, ihrer Cousine und den Cousins. Margot lächelt und winkt uns nach.

„Viel Spaß!“, ruft sie und führt die Mädchen ins Haus.

Luca grinst mich an und fährt in Richtung Flughafen Farcliff weiter.

Ganz egal, wie lange ich mit ihm verheiratet bin, ich kann mich immer noch nicht daran gewöhnen, mit einem Privatjet überall hinzufliegen. Es ist immer wieder unglaublich, so schnell durch die Sicherheitskontrollen am Flughafen geschleust und direkt zum Flugzeug auf der Rollbahn gebracht zu werden.

Als wir in unseren Sitzen Platz genommen haben, legt Luca seine Hand auf meinen Oberschenkel und lächelt.

„Bereit?“

„Nein.“

„Gut“, lacht er. „Es wird dir gefallen.“

„Wenn du das sagst. Kannst du mir wenigstens sagen, wie lange der Flug dauern wird?“

Er neigt den Kopf von einer Seite zur anderen. „Ungefähr acht Stunden, mehr oder weniger.“

„Acht Stunden?! Wo zum Teufel bringst du mich denn hin?“

Luca drückt meinen Oberschenkel und grinst. „Vertrau mir einfach.“

Ich presse die Lippen zusammen und mache es mir auf meinem Platz bequem. Wäre ich mit jemand anderem zusammen, wäre ich nicht glücklich über diese Situation. Ich würde unbedingt wissen wollen, wohin wir fliegen und was mich erwartet.

Aber mit Luca ist es anders. Es war schon immer anders. Ich vertraue ihm auf eine Weise, von der ich nicht einmal wusste, dass es möglich ist. Ich lasse mich von ihm aus der Komfortzone reißen, weil ich weiß, dass er immer da sein wird, um mich aufzufangen.

Und seien wir mal ehrlich, es gibt Schlimmeres, als mit dem Prinzen meiner Träume in einem Privatjet für ein paar Tage an einen unbekannten Ort in den Urlaub zu fliegen.


NACHDEM UNS EINE köstliche Mahlzeit an Bord serviert wurde, bereitet die Flugbegleiterin ein Bett für uns vor. Überraschenderweise schlafe ich sofort ein und wache erst wieder auf, als gemeldet wird, dass wir uns unserem Ziel nähern.

Ich strecke die Arme aus und sehe Luca an. Er hält sich die Hände über die Augen und lächelt mich an.

„Wir sind fast da.“

Aufregung kribbelt in meiner Magengrube, als ich mich auf den Weg zu meinem Sitzplatz mache. Die Flugbegleiter servieren uns ein leichtes Frühstück und verstauen das Bett, um es für die Landung zu sichern. Als ich spüre, dass das Flugzeug in den Sinkflug übergeht, schiebe ich die Abdeckung am Fenster hoch und schaue hinaus.

Ich entdecke die vertraute Form des Eiffelturms und mein Atem stockt. „Paris“, hauche ich.

Luca stöhnt. „Ich hätte die Fenster zukleben lassen sollen. Es sollte doch eine Überraschung werden.“

„Es ist eine Überraschung“, lache ich und blicke von ihm zurück zu dem berühmten Wahrzeichen.

Mein Prinz zwinkert mir zu und beugt sich vor, um mir die Schläfe zu küssen. In meiner Magengrube blitzt ein Fünkchen Hitze auf und zum ersten Mal seit langer Zeit schleicht sich ein breites Lächeln auf meine Lippen.

Die Landung verläuft reibungslos und als wir aussteigen, wartet eine Limousine auf uns.

„Wo fahren wir jetzt hin?“, frage ich und schaue meinen Mann an. „Zum Eiffelturm? Zum Arc de Triomphe? Champs-Élysées? Zum Louvre? Ich will das alles sehen!“

Luca lächelt. „Später. Zuerst müssen wir noch einen Zwischenstopp einlegen.“

Mein Grinsen wird breiter. Deshalb liebe ich Luca. Wegen eines einzigen verbrannten Bananenbrots wusste er genau, was ich brauche.

Er weiß, dass ich schon immer einmal nach Paris wollte, und sei es nur, um ein echtes französisches Croissant zu probieren. Er weiß, dass ein paar Tage genau das sind, was ich brauche, um mich zu entspannen. Selbst wenn ich es selbst nicht weiß.

Aber erst als wir vor einem großen, futuristisch anmutenden, rechteckigen Gebäude anhalten, explodiert mein Herz wirklich.

„Le Cordon Bleu“, flüstere ich und presse meine Nase an das Fenster der Limousine. Als ich mich umdrehe und Luca ansehe, reiße ich die Augen weit auf. „Was machen wir hier?“

„Ich habe vielleicht ein paar Beziehungen spielen lassen“, grinst er. „Man kann das Mädchen vielleicht aus der Bäckerei holen, aber die Bäckerei nicht aus dem Mädchen … oder so ähnlich. Ich habe George gebeten, mit seinen Kontakten zu sprechen, um dir eine Privatstunde mit dem Konditormeister hier zu ermöglichen. Er dachte, du würdest es vorziehen, eine Zeit lang überhaupt nicht backen zu müssen, aber …“ Luca grinst.

„Aber du kennst mich besser“, lache ich.

„Ich könnte dich nicht aus der Küche fernhalten, selbst wenn ich es versuchen würde.“
Mein Herz klopft, als der Wagen zum Stehen kommt. Ich sehe, wie der Fahrer aussteigt und sich zur Hintertür umdreht, um sie für uns zu öffnen. Ich wende mich Luca zu, lege meine Hand um seine Wange und atme aus.

„Vielen Dank“, flüstere ich.

„Für dich würde ich alles tun, mein Schatz“, antwortet er und presst seine Lippen auf meine.


ICH BIN überrascht, als Luca mir ins Innere folgt und noch überraschter, als er sich eine Schürze umbindet. Grinsend zieht er eine Augenbraue hoch.

„Was, dachtest du etwa, ich lasse dich den ganzen Spaß allein haben?“ Ich lache und lehne meinen Kopf an seine Schulter. Und von diesem Moment an, scheucht uns unser grauhaariger Konditormeister durch die Küche. Er ist streng, aber so kenntnisreich, dass ich neidisch auf sein Können bin. Ich fühle mich in meinem eigenen Können fast unzulänglich und bewundere, was er kreiert.

Am Ende des Tages habe ich ein neues Blätterteigrezept perfektioniert und gelernt, wie man himmlisch leckere Eclairs macht. Luca ist es gelungen, mich zum Lachen zu bringen, aber seine Backwaren entsprechen nicht ganz dem Standard des Cordon Bleu.

Aber das macht nichts, denn wir sind zusammen hier.

Schließlich bringt Luca mich zurück in unser Fünfsternehotel und wir werden in die oberste Etage geführt. Die Honeymoon-Suite ist wunderschön eingerichtet mit strahlend weißen Böden und bequemen Sofas, einem atemberaubenden Ausblick auf die glitzernden Lichter der Stadt und einem riesigen, übergroßen Bett.

„Oh Luca“, hauche ich und schüttle den Kopf. „Das ist unglaublich.“

„Du bist unglaublich“, erwidert er.

Als er seine Arme um mich schließt, fühlt es sich an wie beim ersten Mal. Seine Berührung jagt mir noch immer Schauer über den Rücken und seine Lippen entflammen etwas in meinem Inneren. Die Funken fliegen zwischen meinen Schenkeln, als er seinen Mund auf meinen presst, und mein ganzer Körper steht in Flammen.

Als ich Prinz Luca zum ersten Mal traf, habe ich gegen die Anziehungskraft angekämpft, mit der ich mich zu ihm hingezogen fühlte. Ich habe versucht, mich von ihm fernzuhalten und mir das Vergnügen zu versagen, das er mir bereiten wollte.

Aber jetzt?

Ich kämpfe gegen nichts mehr an. Ich stürze mich auf ihn und will alles nehmen, was er mir geben will. Ich fahre mit meinen Fingern gierig über jeden Zentimeter seines Körpers, weil ich weiß, dass er nur mir gehört. Ich platziere kleine Küsse auf seinen Muskeln und lasse meine Zunge hingebungsvoll über seine Haut gleiten.

Es sind nicht nur die Luxusjets und die wunderschönen Hotels. Es ist nicht nur die Weltklasse-Backstunde oder die Tatsache, dass er ein Prinz ist.

Luca ist Luca. Nach einem einzigen verbrannten Bananenbrot wusste er genau, wie er mich dazu bringen konnte, eine Pause einzulegen. Er hat verstanden, dass eine Pause für mich keine Auszeit von der Küche ist, sondern Zeit, um in der Küche zu spielen.

Und jetzt zeigt er mir mit jedem Kuss und jeder Berührung, was er noch über mich weiß. Er weiß, wie er mich mit seinen Händen zum Dahinschmelzen bringen kann. Er weiß, wie er das Feuer in mir entzündet. Wie er mich dazu bringen kann, ihn zu begehren, wie ich noch nie einen anderen begehrt habe.

Luca wirft mich über seine Schulter und trägt mich zum Bett. Ich lache, als er mich auf die Daunenkissen fallenlässt, und strecke meine Arme nach ihm aus.

Mit gesenkten Lidern und einem verruchten Grinsen rutscht Luca über mich und meine Welt ist komplett. Wir lieben uns in diesem Pariser Penthouse und ich verliebe mich ganz von Neuem in Luca.

Hinterher liegen wir mit einer dünnen Schweißschicht auf unseren Körpern im zerwühlten Bett. Ich wische mir mit dem Unterarm die Stirn ab und schüttle seufzend den Kopf.

„Das war schön.“

Luca grunzt zur Antwort. Seine Augenlider sind schwer und ein leiser Seufzer entweicht seinen Lippen.

„Wir sollten die Kinder anrufen“, sage ich und schaue auf die Uhr. „Sie sollten jetzt von der Schule zurück sein.“

Luca nickt und schlingt sein Bein über meinen Körper. „Ja, lass uns anrufen. Ich schließe nur kurz die Augen.“

Ich lächle und fahre mit den Fingern durch sein Haar, während ich mit der anderen Hand nach meinem Handy greife. Luca schnarcht leise auf mir und ich unterhalte mich für ein paar Minuten mit meinen Töchtern.

Wenn ich so im Bett liege, meine Töchter mir von ihrem Tag in der Schule erzählen und mein Mann friedlich neben mir schläft, fühle ich mich wie die glücklichste Frau auf der Welt.

In zwei Tagen werde ich zurück in Farcliff sein und wieder arbeiten. Die Bestellungen werden hereinkommen und ich weiß, dass sie mich überrennen werden. Ich werde von morgens bis abends mit Mehl und Zucker bedeckt sein. Meine Füße werden schmerzen und es wird zweifellos einiges schiefgehen.

Ich lege auf und stoße einen Seufzer aus.

Selbst wenn ich gestresst bin, darf ich nie vergessen, was ich habe. Ich darf nicht vergessen, was Luca mir ermöglicht hat, oder wie glücklich ich bin, dass ich das Leben führe, das wir uns zusammen aufgebaut haben.

Er ist mein Ein und Alles. Ich drücke meine Lippen auf seine Stirn und stöhne leise, als ich mir den Schweiß abwische. Luca rührt sich und ich öffne blinzelnd die Augen.

„Wie spät ist es?“

„Du hast eine halbe Stunde geschlafen.“

„Lass uns die Mädchen anrufen.“

„Das habe ich schon getan“, lächle ich.

„Oh“, antwortet er und Enttäuschung blitzt auf seinem Gesicht auf. Er seufzt, kuschelt sich zurück in die Kissen und verschränkt seine Finger mit meinen. Im Nu ist er wieder eingeschlafen.

Ich halte seine Hand und beobachte, wie sich sein Brustkorb mit jedem Atemzug hebt und senkt, bis der Schlaf auch mich einholt. Friedlich, zufrieden und vollkommen verliebt.

Ich bin schwanger.
Wenn jemand herausfindet, wer der Vater des Babys ist, wird dies mein ganzes Leben ruinieren.
Und das Schlimmste daran?
Ich glaube, ich bin in seinen Bruder verliebt.

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