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MARLON HATTE in den letzten drei Jahren eine wichtige Lektion gelernt: Camilla mochte Schokolade.
Nein, das war nicht ganz richtig.
Camilla war wild auf Schokolade. Sie versuchte, so zu tun, als wäre dem nicht so. Als würde sie fast alle Arten von Nachtisch genießen, aber es gab einen speziellen kleinen Seufzer, den sie von sich gab, wenn ein gutes Stück Schokolade auf ihrer Zunge schmolz, der Marlon die Wahrheit verriet. Schokolade war etwas Besonderes.
Denselben Seufzer stieß sie nur an einem anderen Ort aus: in ihrem Bett, gewöhnlich nachdem Marlon sich ihr zu Ehren verausgabt hatte.
Einmal, als er sie am Valentinstag in ein schickes Restaurant ausgeführt hatte, hatte sie die Pralinen probiert, die der Kellner mit der Rechnung gebracht hatte, und dann mit der Zunge geschnalzt. Sie hatte angefangen, ihm vom Temperieren zu erzählen, eine lange, komplizierte Erklärung über Zuckerkristalle und Schmelzpunkte gegeben und schließlich festgestellt, dass diese Schokolade schlecht temperiert war. Sie hatte gesagt, es sei schade, aber sie würde es verstehen. Sie selbst hätte es in der Konditorschule auch nie ganz hinbekommen.
Aber sie aß die schlecht temperierten Schokoladenherzen trotzdem. Und sie seufzte auch.
Als sie nur wenige Tage nach ihrem zweiten Hochzeitstag Geburtstag hatte, wusste Marlon genau, was er ihr schenken wollte.
Camilla rutschte auf dem Beifahrersitz hin und her und berührte den Rand ihrer Augenbinde. „Wo sind wir?“
„In der Nähe.“
„Das ist keine Antwort“, brummte sie.
„Oh doch, das ist es.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen, aber er versuchte, es aus seiner Stimme zu verbergen.
Camilla verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Grimasse. Marlons Lächeln wurde noch breiter.
Er lenkte den Wagen in eine Parklücke direkt vor dem Schokoladenfachgeschäft und winkte der Frau im Inneren zu. Camilla schnaufte, rührte ihre Augenbinde aber nicht an.
„Ich öffne dir die Tür“, sagte er zu ihr. Er hielt kurz inne, bevor er die Fahrertür öffnete. „Wage es ja nicht, die Augenbinde anzufassen, meine Süße.“
Sie fletschte die Zähne. „Ich hoffe, dass es das wert ist.“
Er lachte und huschte um das Auto herum an ihre Seite. Er half ihr aus dem Wagen und führte sie über den Bordstein auf den Bürgersteig. Die Frau aus dem Schokoladenfachgeschäft hatte die Tür geöffnet und ihr Mund war zu einem breiten Lächeln verzogen.
Marlon legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie. „Bereit?“
„Du bringst mich noch um“, sagte sie.
Ein Lachen kam über seine Lippen und er löste schließlich die Augenbinde. Camilla blinzelte, runzelte die Stirn und schaute die lächelnde Frau an. Sie hob ihren Blick zu dem Schild an der Tür.
„Willkommen bei Maude’s“, sagte die Frau. „Ich bin Maude. Ich werde Ihnen heute alles zeigen.“
Camilla drückte die Schultern durch. Sie schaute Marlon an, dann Maude. „Mir alles zeigen?“
„Ich habe Maude vor ein paar Wochen angerufen, um es zu organisieren“, erklärte Marlon. „Maude macht alles selbst, vom Verlesen der Kakaobohnen über das Rösten und Mahlen bis hin zum Aromatisieren. Sie war so freundlich, uns eine Führung zu geben.“
„Oh, es ist mehr als eine Führung“, sagte Maude und führte sie hinein. Sie schnappte sich zwei Schürzen von der Glastheke. „Es wird etwas chaotisch werden.“
Camilla riss die Augen weit auf. Marlon war so in sie verliebt.
Sie hielt sich an seinem Arm fest und folgte Maude mit dem Blick, als die andere Frau hinter die Theke trat und etwas aus einem unteren Regal zog.
„Um uns in Schwung zu bringen“, sagte Maude und zog ein Tablett mit verschiedenen Schokoladenstücken hervor. „Die erste ist unsere beliebteste Milchschokolade, die aus hochwertigen ecuadorianischen Bohnen hergestellt wird. Die Schokolade ist bemerkenswert zart mit komplexer Geschmackstiefe …“
Camilla seufzte, sobald die Schokolade ihre Zunge berührte. Marlon beobachtete, wie sich ihre Augenlider schlossen, und hörte nichts von dem, was Maude sagte.
Sie öffnete die Augen, schluckte und lächelte ihn an. „Danke“, flüsterte sie.
„Also dann. Soll ich Ihnen jetzt die Kakaoschoten zeigen?“ Maude zeigte auf einen hinteren Bereich und sie betraten eine andere Welt.
Der Laden reichte viel weiter zurück, als Marlon vermutet hätte. Er war umgeben von Regalen aus rostfreiem Edelstahl, Arbeitsflächen und kompliziert aussehenden Maschinen. Der ganze Laden roch nach Schokolade, Zucker und einem kaffeeähnlichen Aroma. Camilla atmete tief ein und verzog die Lippen zu einem breiten Lächeln.
„Ich wäre in der Konditorschule bei den Schokoladenmodulen fast durchgefallen“, gab sie vor Maude zu.
Maude lachte. „Es ist nicht einfach. Hier. Wo alles anfängt.“
Camilla hörte gebannt zu, als Maude ihnen von den Kakaoschoten erzählte. Sie zeigte ihnen die Maschinen, mit denen der Kakao geröstet, gemahlen und wo die Schalen von den Kakaobohnen getrennt wurden. Marlon hörte weniger als ein Drittel, weil seine Aufmerksamkeit fast ausschließlich Camilla galt.
Er beobachtete, wie sie sich nach vorn beugte, um zu sehen, was Maude ihnen zeigte. Sie lachte vor Vergnügen und runzelte konzentriert die Stirn. Als sie ein Stück bittere Kakaobohne zum Probieren bekam, nickte sie und sagte, sie schmecke fast wie eine Espressobohne.
Als sie anfingen, mit Schokolade zu arbeiten – reichhaltige, cremige Schokolade, nachdem die Schoten gemahlen und mit Zucker und Kakaobutter vermischt worden waren –, stieß Camilla einen riesigen, glücklichen Seufzer aus.
Marlon fühlte sich wie ein siegreicher Held, der gerade den Krieg gewonnen hatte. Seine Brust war aufgeplustert und er war noch nie so stolz gewesen.
Maude zeigte ihnen die Maschine, die sie zum Temperieren verwendete, und Camilla war begeistert. Als es an der Zeit war, die Tafeln zu verfeinern und zu formen, arbeitete sie mit geschickten, sicheren Bewegungen, während Marlon sich wie ein Trottel mit zu großen Pranken fühlte. Als er das Tablett mit der warmen Schokolade verschüttete und zum dritten Mal eine Sauerei anrichtete, lachte Camilla, bis ihre Augen tränten.
Marlon begnügte sich damit, sie in ihrem Element zu beobachten. Sie hörte Maude zu, sie lachte, sie ließ den ganzen Raum erstrahlen.
„Ich möchte ein paar davon in meinem Laden verkaufen“, sagte Camilla, als sie ein Karamell-Haselnuss-Konfekt probierte. „Wir sollten zusammenarbeiten.“
„Hier sollte es nicht um Arbeit gehen“, brummte Marlon.
Camilla lachte und stieß ihn mit der Schulter an, dann stopfte sie ihm einen weiteren Trüffel in den Mund. Er genoss ihn, schaute ihr in die Augen und sein Herz wurde ganz leicht.
Das war jetzt sein Leben. Sie lebten in ihrem schönen Haus, das durch Camillas Einfluss noch schöner geworden war, sie arbeiteten, sie aßen, sie lachten. Seine Tage waren voll von simplem Vergnügen und ausgelassenem Lachen. Nach einem langen Tag, in dem er im ganzen Bundesstaat unterwegs war, um Kunden glücklich zu machen, kam Marlon nach Hause und fühlte Frieden.
Jetzt durfte er seiner Frau dabei zusehen, wie sie glücklich stöhnte, während die Schokolade auf ihrer Zunge schmolz.
Er müsste jede Menge von diesem Zeug kaufen und auf Vorrat lagern, damit er ihr diesen Ausdruck jeden Tag ins Gesicht zaubern konnte.
Als die Tour zu Ende ging, war es draußen dunkel geworden. Sie gingen hinaus, als eine kühle Brise unter ihre Jacke kroch, und winkten Maude durch das Fenster des hell erleuchteten Geschäftes zu. Marlon trug eine Tüte, die bis zum Rand mit Riegeln, Pralinen und Leckereien gefüllt war.
„Was meinst du?“, fragte er und schlang seine Arme um die Liebe seines Lebens.
„Ich glaube, das war das beste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten“, antwortete Camilla. „Danke.“
„Ich bin noch nicht fertig“, sagte er und berührte ihre Nase mit seiner. Er drückte seine Lippen auf Camillas Mund und genoss es, als sie lächelte.
Sie gingen zum Abendessen in ein italienisches Lokal, stopften sich mit Pasta voll und rollten dann nach Hause.
„Gute Entscheidung, keinen Wein zu trinken“, sagte Marlon, als er die Tür ihres Hauses aufschloss. Er hielt sie für Camilla auf, die die Tüte von Maude umklammerte, als wäre sie eine wertvolle Fracht.
Sie stellte die Leckereien auf dem Konsolentisch neben der Eingangstür ab und öffnete den Reißverschluss ihrer Jacke. Sie lächelte Marlon an, als sie die Jacke auszog, aber in ihrem Blick schwamm etwas Seltsames.
„Was? Wolltest du Wein?“ Marlon runzelte die Stirn. „Warum hast du es nicht gesagt? Sie hatten doch diesen Syrah, den du so magst.“
„Das ist es nicht“, sagte Camilla. Sie biss sich auf die Lippe und Marlons Herz fing an, höherzuschlagen. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Hände auf seine Brust.
Marlon schloss sie in seine Arme und zog sie fest an sich. „Was ist denn los? Hattest du keinen schönen Tag?“
„Ich hatte einen perfekten Tag“, antwortete Camilla leise flüsternd. „So, so perfekt.“
„Aber …“
„Es gibt kein Aber.“ Camilla schluckte und hob den Blick, sodass Marlon ihr in die Augen sehen konnte. Sie war so wunderschön. So weich und gütig und klug und schön. Und sie war seine. „Marlon“, sagte sie leise. „Ich bin schwanger.“
Die Welt überschlug sich. Marlon klammerte sich an seine Frau und bohrte die Finger ins Fleisch ihrer Hüfte. Er öffnete den Mund. Schloss ihn wieder. Eine Welle von Emotionen brach über ihn herein und warf ihn fast um: Freude, Verständnis, blinde Panik.
„Marlon?“ Camillas Stimme klang zögerlich. „Ich weiß, dass wir gesagt haben, dass wir warten wollen, aber weißt du, nachdem meine Spirale entfernt wurde, waren wir nicht gerade vorsichtig, und …“
Ihre Lippen waren weich und bereits geöffnet, als er seinen Mund auf ihren presste. Marlon küsste Camilla, als hinge sein Leben davon ab. Er schlang seine Arme um sie und hob sie hoch, drehte sich im Kreis und stellte sie wieder auf die Füße, während sie lachte.
„Ich nehme an, das bedeutet, dass du glücklich bist?“
„Wir bekommen ein Baby“, flüsterte er heiser und lehnte seine Stirn an ihre. „Ich werde Vater.“
Camilla lächelte und schlang ihre Finger leicht um die Seiten seines Halses. „Der beste Vater aller Zeiten, Marlon.“
Sie kreischte auf, als er sie hochhob, ins Wohnzimmer stakste und sie auf der, wie sie es liebevoll nannte, Sexcouch Zwei-Komma-null absetzte. Sie trug ein flatterndes Kleid und eine durchsichtige Strumpfhose. Marlon glitt mit den Händen an ihren in die Strumpfhose gehüllten Schenkeln hinauf und ließ sie zwischen ihren Beinen ruhen. Sie war heiß und Marlon wusste, wenn er seine Hand unter ihr Höschen schob, wäre sie feucht für ihn.
„Ich liebe dich so sehr“, sagte er und drückte sie in die Kissen. Er hatte einen Fuß auf dem Boden, ein Knie auf dem Polster zwischen ihren Beinen und griff mit der freien Hand nach dem Rand des Kissens neben Camillas Kopf.
Sie umschlang seinen Hals mit ihren Armen und schenkte ihm ein verschämtes Lächeln. „Warum beweist du mir das nicht, mein Großer?“
Marlon krallte seine Finger in die Strumpfhose. Er zog kräftig daran und riss ein Loch in den Zwickel, als Camilla keuchte und lachte und ihm mit den Händen auf die Schultern schlug.
„Doch nicht so“, beschwerte sie sich, „diese Strumpfhose ist neu …“
Sie schnappte nach Luft, als er ihren Slip beiseiteschob und sie dort berührte, wo sie ihn brauchte.
„Ich kaufe dir eine neue Strumpfhose, Camilla“, knurrte Marlon, dessen Finger ihr bereits diese kostbaren, kleinen Seufzer entlockten, „aber diese hier war mir im Weg.“
„Oh, na dann“, keuchte sie und lachte atemlos.
Dann war die Zeit vieler Worte vorbei und Marlon machte sich daran, zu beweisen, wie sehr er seine Frau liebte.
Er ließ sich Zeit, und Camilla beschwerte sich nicht.